Mampfzeit mit Jens
Mein Weg zum Ernährungsberater
Hey zusammen! Manchmal nimmt das Leben überraschende Wendungen, und bevor man sich’s versieht, steht man vor einer komplett neuen Herausforderung. Bei mir war’s die Geschichte unseres kleinen Katers Mochi, die den Stein ins Rollen brachte. Der kleine Kerl hatte es von Anfang an nicht leicht – geboren mit einem Lebershunt, der zu einer hepatischen Enzephalopathie und schließlich zu einer schweren Epilepsie führte. Eine Zeit, die uns nicht nur emotional, sondern auch fachlich extrem gefordert hat.
Zum ersten Mal mussten Stephan und ich uns so richtig intensiv mit dem Stoffwechsel eines Tieres auseinandersetzen. Stellt euch vor: Ein Katzenkind im Wachstum, das eigentlich Protein zum Großwerden braucht, auf eine eiweißarme Diät zu setzen – das war echt ’ne Nummer! Aber wir haben’s hingekriegt. Der kleine Kämpfer holte sogar richtig gut auf und gewann nach einer Phase, in der er durch die Enzephalopathie blind und taub war, einen Teil seiner Sehkraft zurück. In dieser schweren Zeit haben wir ihn fast den ganzen Tag in einem Känguru-Beutel bei uns getragen – maximale Nähe für den kleinen Tiger. Am Ende war die Epilepsie dann aber doch nicht in den Griff zu bekommen, und wir mussten nach einem Jahr Abschied nehmen.



Diese intensive Zeit hat mich nicht mehr losgelassen, und heute stehe ich am Anfang meiner Ausbildung zum Ernährungsberater für Hunde und Katzen. Parallel dazu unterstütze ich Stephan bei seiner Hundeschule „Asphalt-Pfoten“, die er letztes Jahr nach seiner Ausbildung zum Hundetrainer gegründet hat. Ich kümmere mich dort um die technischen Aspekte wie die Website mit Buchungssystem, filme die Trainings für spätere Analysen und helfe bei den Gruppentrainings, wo ich kann.
Die tägliche Praxis mit unseren vierbeinigen Klienten zeigt mir immer wieder: Nur einem Tier, dem es rundum gut geht, kann auch erfolgreich lernen und trainieren. Und zu diesem Wohlbefinden gehört ganz klar auch eine ausgewogene, bedarfsgerechte Ernährung, die keine Beschwerden verursacht. Essen ist und bleibt eben eines der wichtigsten Grundbedürfnisse – für uns Menschen genauso wie für unsere Fellnasen. Als Tierhalter tragen wir die Verantwortung dafür, was im Napf landet.
Diese Verantwortung erleben wir auch täglich mit unserem eigenen Feinschmecker Legoshi. Anfangs lief bei ihm noch alles super – als Welpe war er mit unserem ausgewählten Futter total happy. Wir hatten uns wegen seiner Abstammung als Akita-Husky-Mix für eine fischreiche Sorte entschieden, was auch prima funktionierte. Aber dann kam die Pubertät, und unser Gentleman beschloss kurzerhand, seinen Geschmack komplett umzukrempeln. Legitim, klar – aber zusammen mit der Hormonumstellung wurde die Futtersuche zur echten Challenge. Weizen? Keine gute Idee, das kann ich euch sagen (wer schon mal einen Hund mit Blähungen hatte, weiß, wovon ich rede…).
Unsere bewährten Tricks wie Käse oder Joghurt unters Futter zu mischen? Fielen auch flach, weil Milchprodukte plötzlich nicht mehr gut vertragen wurden. Zum Glück hat sich das mit dem Erwachsenwerden alles etwas entspannt, und wir haben was Passendes gefunden. Geblieben ist allerdings seine Eigenart, ein ultra-bedächtiger Esser zu sein – der Typ kaut sogar kleinste Leckerlis wie ein Feinschmecker im Sternerestaurant! Wenn wir ihm heute eine besondere Freude machen wollen, legen wir einfach ein Stück Fleisch auf den Teppanyaki-Grill – da leuchten seine Augen!



Apropos Kochen – ja, ich stehe gerne in der Küche und experimentiere mit Rezepten. Aber ich weiß auch, wie wertvoll Zeit ist. Zwischen Job, anderen Hobbys und dem ganz normalen Alltag muss man eben auch praktikabel bleiben. In meiner Arbeit als Ernährungsberater möchte ich mich besonders zwei Bereichen widmen: Zum einen Hunden und Katzen mit komplexen Ernährungsbedürfnissen – die Zeit mit Mochi hat mir gezeigt, wie wichtig spezialisiertes Wissen hier sein kann. Zum anderen will ich mich auf die Zubereitung von gekochten Mahlzeiten spezialisieren. Dabei habe ich eine besondere Idee im Kopf, die Kochen für Mensch und Hund praktischer und effizienter machen soll.
Stellt euch vor: Ein Einkauf, eine Kochsession, und am Ende landet nicht nur was Leckeres auf eurem Teller, sondern auch eine ausgewogene Portion im Napf eures Vierbeiners. Oder wie wäre es mit Lunch-Packs für unterwegs, die sich Mensch und Hund quasi teilen können? Das spart Zeit, Geld und macht das Ganze zu einem gemeinsamen Erlebnis. Natürlich immer unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Ernährungsbedürfnisse – was für uns Menschen gut ist, muss es ja noch lange nicht für unsere Fellnasen sein!
Der Weg wird sicher spannend, und ich hab richtig Bock drauf! Ich nehm euch hier auf dem Blog mit auf die Reise – von den ersten Schritten bis hoffentlich zu vielen gesunden und glücklichen Hunden (und Katzen).
Euer Jens